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Notbremse für Monte dei Paschi gezogen – Handel ausgesetzt

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Bankenkrise -

Für Italiens Traditionsbank Monte dei Paschi di Sienna wurde am Mittwoch an den Börsen die Notbremse gezogen. Der Handel der Aktie wurde nach einem herben Einbruch ausgesetzt. Die eigentlich untersagte Rettung der Bank mithilfe von Steuermitteln rückt immer näher.


20 Milliarden Euro mehr. "Rein zur Vorsicht"

Banken

Steuergelder für Bankenrettung reserviert

Es sieht finster aus um Italiens Traditionsbank Monte dei Paschi de Siena. Beim angeschlagenen Bankenhaus wurde am Mittwoch die Notbremse gezogen. Nach einem rasanten Absturz des Börsenwerts wurde der Handel für Monte dei Paschi Aktien am Mittwochvormittag vorübergehend ausgesetzt, wie Financial Times meldete.

Nach einem Absturz um fast 19 Prozent innerhalb kürzester Zeit wurde die Reißleine gezogen.

Italiens Regierung hat sich bereits auf eine Notrettung der ältesten Bank der Welt vorbereitet. Am Mittwoch segnete das Parlament die von der Regierung vorgeschlagene Erhöhung der vorgehaltenen Rettungsgelder um bis zu 20 Milliarden Euro ab. Offiziell handelte es sich lediglich um eine Präventivmaßnahme.

Das Kapital von Monte dei Paschi geht zur Neige. Die Last der unzähligen in den Bilanzen stehenden faulen Kredite drohen die Traditionsbank zu begraben. Die in der Eurozone seit Anfang 2016 ausschließlich geltende "Bail-In"-Regel wurde bereits zu Grabe getragen. Kein geringerer als EZB-Chef Mario Draghi schlug Italiens Regierung vor, die Bank im Notfall mit Steuermitteln vor dem Absturz zu bewahren. Ein klassischer Bruch der noch frischen Euro-Regel. Allerdings lehnte die EZB das Anliegen der Bank, die Frist für die Kapitalerhöhung um wenige Wochen zu verlängern, geradewegs ab.

Die Liquidität Monte dei Paschis werde lt. eigenen Angaben für noch rund vier Monate ausreichen. Für frisches Kapital steht die politische Lage Italiens derzeit denkbar ungünstig. Mit dem Rücktritt des Regierungschefs Matteo Renzi nach dem gescheiterten Referendum zur Verfassungsreform gingen auch die potenziellen Investoren auf Tauchstation.

Mit der Bereitstellung von weiteren bis zu 20 Milliarden Euro als "Vorsichtsmaßnahme" entfernt sich Italien um einen weiteren Schritt vor dem eigentlich dringend notwendigen Abbau des eigenen Schuldenbergs. Derzeit ist Italien mit mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung verschuldet. Es liegt auf der Hand, dass die Steuerzahler aufgrund der wohl ausbleibenden Privatinvestoren für die Rettung der Privatbank Monte dei Paschi wieder gerade stehen dürfen.




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