Die Ergebnisse des Bankenstresstests zeigten ein weniger schlechtes Bild als noch vor zwei Jahren. Lt. EZB und EBA stehen die Kredithäuser auf weniger wackeligen Beinen. Deutsche Großbanken können jedoch nicht als leuchtende Beispiele herhalten.
Banken stockten Kernkapitalquote weiter auf

Banken könnten Stress nun besser aushalten
Die Banken der Eurozone wären bei einer erneut aufflammenden Finanzkrise weniger gestresst als noch zwei Jahre zuvor. Zu diesem vagen Fazit kamen die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Bankenaufsicht (EBA) mit ihrer Zusammenfassung der ausgewerteten Banken-Verfassungen. Es seien Fortschritte sichtbar, allerdings reiche es noch nicht aus. Nach wie vor gelte es die Eigenkapitalausstattung weiter auszubauen und die Geschäftsmodelle dem widrigen Umfeld anzupassen.
Die durchschnittliche Kernkapitalquote der 51 getesteten Kreditinstitute erreichte im vergangenen Jahr lt. EBA 13,2 Prozent. Nach dem Stresstest-Szenario einer ungünstigen konjunkturellen Entwicklung würde die Quote auf 9,4 Prozent fallen.
Ein eher bescheidenes Bild geben die großen deutschen Bank ab. Deutsche Bank, Commerzbank und BayernLB erreichten eine Kernkapitalquote von 11,1 Prozent, 12,1 Prozent und 12,0 Prozent. Würde sich die Wirtschaft wie erhofft normal entwickeln, könnte alle drei Geldhäuser ihre Kernkapitalquote auf 12,1 Prozent, 13,1 Prozent und 12,4 Prozent ausbauen. Im "Stressfall" fiele die Quote jedoch bei allen drei Geldhäusern auf deutlich unter 8 Prozent ab. Von 51 Banken landete die Deutsche Bank auf Platz 42 und die Commerzbank auf Platz 44.
Schlusslicht ist mit wenig Überraschung die italienische Monte dei Paschi. Das Traditionshaus wies Ende 2015 zwar eine Kernkapitalquote von 12,1 Prozent auf, aber auf einem sehr weichen Untergrund stehend. Ginge der "Stress" los, würde die Quote nach dem Test-Modell auf -2,4 Prozent abrutschen. Damit wäre die Bank insolvent bzw. "rettungsbedürftig".